Viele im Leben hat steuerliche Gründe – aber die gefärbten Eier an Ostern?! Ja, auch die! Tatsächlich gibt es bei den Ostereiern einen steuerlichen Zusammenhang!
Im Mittelalter verlangte zunächst die Kirche, später auch der Lehnsherr, 10 Prozent der Ernte, der sogenannte „Zehnte“. Dieser war in Form von Naturalien zu leisten. Da die Hennen im Frühling besonders legefreudig sind, waren die Eier insbesondere an Ostern ein beliebtes Zahlungsmittel. Sie wurden deshalb auch „Zinsei“ genannt. Im Mittelalter besaßen die Kirchen immensen Grundbesitz, den sie verliehen, und so kam es, dass sie an Ostern über einen erheblichen Eierüberschuss verfügten. Um die Eier etwas länger genießbar zu machen, kochten die Bauern sie sehr lang und färbten sie mit roter Bete ein. Aber natürlich mussten auch diese Eier irgendwann gegessen werden, sodass die Kirche ihren Überschuss als sogenannte „Schenkeier“ an Bedürftige weiterverschenkte. In der Zeit der Reformation wurde der Zehnte nach und nach aufgehoben, aber der Brauch des Eierschenkens blieb bis heute erhalten.
Wir wünschen allen ein frohes (steuerfreies) Osterfest!